StadtLandschaft im Wandel
Mit einer Vielzahl von Stadtumbau- und Stadtentwicklungsprojekten hat der Landkreis Görlitz die Vorreiterrolle im Umgang mit dem demografischen Wandel. Die Bevölkerung in Deutschland schrumpft und altert im Osten deutlich schneller als im Westen. Bereits um 2030 wird die Bevölkerungszahl in den neuen Ländern um 15 Prozent niedriger sein als heute und jeder dritte Einwohner wird 65 Jahre oder älter sein, sagen Statistiken voraus. Städte wie Weißwasser, Zittau oder Reichenbach setzen auf nachhaltige Entwicklung von städtischen Quartieren mit der Aufwertung von Stadträumen.
Eine Woche mietfrei Wohnen und Leben unter frisch verputzten Stuckdecken!? Die sächsische Stadt Görlitz hat ihre Bewohner und Interessenten eingeladen sich dazu selbst ein Bild von den Vorzügen des innerstädtischen Wohnens zu machen. Ziel des Projektes war gewesen die Akzeptanz und Wertschätzung für die derzeit wenig nachgefragten Gründerzeitquartiere zu erhöhen. Bundesweit beachtet, gab es für das Probewohnen insgesamt über 750 Bewerbungen aus ganz Deutschland und dem Ausland.
Ein sächsisches Modell eröffnet seit 2004 neue Perspektiven für bedrohte, denkmalgeschützte Häuser in schwierigen Lagen. Ziel ist der Hauserhalt durch Nutzung. Das Grundprinzip der Wächterhäuser ist denkbar einfach: Hauserhalt durch Nutzung. Die Nutzung des Hauses verhindert Vandalismus und grenzt Witterungsschäden ein, da sie von den Nutzern schnell entdeckt und behoben werden. In Görlitz, in Zittau und anderen Orten bestehen gleich mehrere Wächterhäuser als Kulminationspunkte der Kreativ- und Kulturwirtschaft.
In den mehr als 5 Jahren seines Bestehens setzt sich der Verein Oberlausitzer Webschule e.V. nicht nur dafür ein, das Gebäude der Webschule in Großschönau vor dem Verfall zu bewahren, sondern
sieht es als sein dringendstes Ziel das Haus wieder mit Leben und Nutzung zu erfüllen.
Der Verein widmet sich hauptsächlich der Arbeit und Freizeitgestaltung mit Jugendlichen, bietet aber auch durch die vielfältigen Angebote aus den Bereichen Musik, Bildung, Sport und Kunst einen
Anlaufpunkt für aktive Menschen aller Altersgruppen und Interessenbereiche.
Im Niederdorf von Hainewalde liegt das herrschaftliche Schloß von Kanitz-Kyaw welches von 1749 bis 1755 im Renaissancestil erbaut wurde. Als Wahrzeichen des Ortes Hainewalde erhebt sich auf einer Anhöhe das barocke Schloss, auch als "Sachsens Sanssouci" bekannt. 1997 übernahm die Deutsche Stiftung Denkmalschutz einen Beitrag im Rahmen eines Notsicherungsprogramm. Im April 1998 waren durch diese Maßnahmen die extrem gefährdeten Teile des Schlosses wieder gesichert. Hilfe erhält das neue Schloss Hainewalde heute durch einen Förderverein zur Erhaltung des Kanitz-Kyawschen Schlosses Hainewalde.